Reiseinformationen Marokko - Mauretanien - Tunesien

Zagora

Einstige Karawanenhauptstadt

Diese Stadt am Rande der Wüste, früher wichtige Karawanenstation, ist in den letzten Jahren touristisch stark ausgebaut worden und hat heute etwa 35.000 Einwohner, sie ist außerdem zur Provinzhauptstadt aufgestiegen. Zagora wird überragt vom kegelförmigen Hausberg Djebel Zagora. Während die Stadt früher an einem großen Eingangsportal kurz nach dem Hotel Salam begann, gibt es heute bereits Kilometer davor ein Neubaugebiet, in dem auch ein Hotel und mehrere Campingplätze liegen. Es war daher nur folgerichtig, dass dieses Tor 2008 entfernt wurde.


Hauptachse ist die Avenue Mohammed V, an der alle wichtigen Einrichtungen zu finden sind. Die Avenue Allal Ben Abdellah führt zum Hotel Tinsouline, hier sind mehrere gut sortierte Lebensmittelläden sowie Restaurants. In der Avenue Mohammed V zunächst links die BMCE-Bank, dann die Banque Populaire, gegenüber die Apotheke und eine Backstube. Etwas weiter links sind die einfachen Hotels des Amis und Vallée du Dra mit schönen Restaurants, gegenüber die Post.
Die Avenue Mohammed V endet schließlich an einem großen Rondell, hinter dem der palastartige Neubau der Provinzverwaltung liegt. Als dies noch der Cercle de Zagora und damit nur Sitz der Gemeindeverwaltung war, hing dort der legendäre Karawanenwegweiser "52 Tage bis Timbuktu". Dieser wurde im Zuge des Neubaus abmontiert, aber auch vielfach kopiert, das Original ist im Museum. Kurz vor dem Rondell ist rechts das Hotel La Palmeraie. Dort geht eine neue Straße zum neuen Flugplatz. An dieser Ecke ist nun eine Nachbildung des Karawanenwegweisers aufgestellt. Die Straße zum Flughafen führt weiter als N12 nach Foum Zguid, der Asphaltbelag endet jedoch bereits am Flugfeld. 

Souk

Unbedingt sehenswert ist der malerische Souk am Mittwoch und Sonntag in der Ortsmitte am Boulevard Mohammed V. Während noch vor wenigen Jahren die Bewohner weit entlegener Gebiete auf Maultieren zu dem Markt kamen und diese braven Lasttiere auf einem "Parkplatz" abstellten, die sich dort vielleicht recht gerne mit ihren Leidensgenossen trafen, kommen heute die meisten auf Mopeds, Lastwagen oder sogar mit Privatautos. Die Männer tragen nur noch selten als Zeichen ihrer Würde den silbernen Krummdolch an einer geflochtenen Kordel umgehängt. Eine große, bestickte Ledertasche mit Umhängeriemen dient zur Aufbewahrung des Geldes. Im Gegensatz zu vielen anderen Märkten in Südmarokko sind unter den Marktbesuchern viele Frauen, in hübsche, gestickte, schwarze Umhängetücher gekleidet. Statussymbol der Frauen ist ein Schlüssel, meist gut sichtbar irgendwo an der Kleidung befestigt. Dies bedeutet, dass sie die Herrin des Hauses ist und über den Schlüssel zur Vorratskammer verfügt, im Gegensatz zu rangniedrigeren Frauen des Haushaltes. Und während die Händler sowie die meisten Einkäufer des Souks Männer sind, ist eine Ecke den Frauen vorbehalten. Dort verkaufen in schwarze Tücher gehüllte Frauen selbst hergestellte oder angebaute Waren und Schönheitsmittel.
Wenn man der N 9 durch Zagora folgt, gelangt man nach der Überquerung des Oued Dra zu der Palmeraie von Zagora und zum malerischen Kasbahdorf Amezrou. Dies ist besonders in der Sommerhitze ein viel angenehmerer Platz zum Aufenthalt, deshalb sind hier die schönsten Hotels gebaut worden, auch sind Spaziergänge in den Palmenhain sehr zu empfehlen