Reiseinformationen Marokko - Mauretanien - Tunesien

Park Diawling

Naturschutzgebiet an der Grenze zu Senegal

Am rechten Ufer des Flusses Senegal, dem Nationalpark Djoudj in Senegal gegenüber, wurde Diawling zur Erhaltung eines wichtigen Teils des Deltas gegründet, trotz der Veränderungen, die im Gebiet vom Entwicklungsprogramm des Flusses Senegal durchgeführt wurden. Denn auch dieser Lebensraum schwindet mit dem Klimawandel, einem durch Stau- und Bewässerungsprojekte veränderten Wasserhaushalt sowie zunehmender Versteppung und Versalzung. Der Park besteht aus drei Bassins, von denen zwei durch den Fluss gespeist werden. Diese beiden Wasserbecken trocknen von März bis Juli vollkommen aus.
In die Überschwemmungszonen der Nationalparks Diawling und Djoudj fallen jedes Jahr Zehntausende von Wat- und Wasservögeln ein, um dort dem kalten europäischen Winter zu entkommen. Unter den Zugvögeln sind mehr als 100.000 Knäkenten, die jedes Winterhalbjahr im Delta eintreffen. Friedlich teilen sich Gäste und Einheimische den Raum, europäische Grau- und Silberreiher und afrikanische Rosapelikane und Nimmersatte. Seinen Wasserreichtum verdankt das Delta dem Senegalfluss. Wenn die sommerliche Regenzeit im Innern Afrikas beginnt, trägt er eine Flutwelle auf die Küste zu. Die Überschwemmung ist gewaltig und schafft eine Oase in dem wüstenhaften Land. Wenn im Winter der Wasserstand langsam zu fallen beginnt, tauchen erste Sandbänke auf und bieten bequeme Rast.in den flachen Gewässern des Deltas ein dichter Pflanzenteppich wächst, ist das Wasser klar. Seerosen bedecken die Oberfläche und schaffen ein tropisch anmutendes Paradies. An lichtdurchfluteten Stellen führt der Glockenreiher eine interessante Jagdtechnik vor: Nach schnellen Schritten breitet er seinen Flügelmantel über dem Wasser aus. Durch die Bewegungen aufgeschreckt, suchen kleine Fische Schutz unter dem dunklen Schirm. Ein Missverständnis, dass für viele tödlich endet.
Im Diawling-Park lebt eine große Gruppe von Warzenschweinen. Da diese tagaktiv sind, sind sie auch leicht zu sehen und zu fotografieren. Der Körper des Warzenschweins ähnelt dem eines Wildschweins. Auffällig ist der große Kopf: Er macht ein Fünftel der gesamten Körperlänge aus. Das Warzenschwein hat eine lange Schnauze und einen kurzen, kräftigen Rüssel. Die unteren Eckzähne werden 40 bis 60 Zentimeter lang und durch Abschleifen zu einer spitzen Waffe. Zwischen den Augen und der Schnauze befinden sich drei Hautwarzenpaare. Diese verleihen dem Schwein seinen Namen. Warzenschweine sind sehr sozial. Sie leben in der Regel mit ihrer Familie in einer sogenannten Rotte zusammen. Mehrere Rotten können sich auch zu einer großen Gruppe zusammenschließen. Bei unserem Besuch im Jahr 2013 sahen wir auch einen jungen Leoparden. Ganz zu Unrecht wird dieser Park in kaum einem Reiseführer genannt, ist er doch meines Erachtens noch viel schöner als Banc d'Arguin.