Reiseinformationen Marokko - Mauretanien - Tunesien

Tunesien

 

Landschaft und Klima

Nicht ganz 150 km Luftlinie von Sizilien entfernt liegt Tunesien am Nordrand des afrikanischen Kontinents, die Küste zum Mittelmeer hat eine Länge von 1.148 km. Mit 162 155 qkm ist das Land knapp halb so groß wie Deutschland und das kleinste der Maghreb (d.h. Westen) - Länder, dem äußersten Westen der arabischen Welt. Die Nachbarstaaten sind Algerien im Westen und Libyen im Südosten. Da nur 10 % der Fläche mehr als 200 km vom Meer entfernt liegen, ist der Naturraum klimatisch wie verkehrsmäßig im Vergleich zu den übrigen Maghreb-Ländern außerordentlich begünstigt.
Der mediterrane nördliche Küstenbereich wird geprägt durch den Kroumir, den Ausläufer des Rif-Tell-Gebirgssystems mit Höhen bis zu 1.300 m, und dem flacheren Mogod. Kühle, regnerische Winter, zuweilen mit Schnee, ermöglichen weitläufige Wälder, selbst im August kann es Niederschläge geben. Südlich daran anschließend liegt die fruchtbare Hügellandschaft um den Medjerda, der einzig größere, ganzjährig wasserführende Fluss des Landes.
Die östliche Mittelmeerküste ist in die Golfe von Tunis, Hammamet und Gabes mit herrlichen Sandstränden gegliedert. Vorgelagert sind die Inseln Djerba und die Kerkennah-Gruppe. Durch die geschützte Lage gibt es besonders im Süden oft milde, zum Baden geeignete Winter. Die weiten, fruchtbaren Ebenen im Küstenbereich bezeichnet man als Sahel. Während im Norden Wein-, Obst- und Gemüseanbau betrieben wird, dominieren weiter südlich weitläufige Olivenplantagen.
Im Landesinnern folgen der Hohe Tell auf 800 - 1.000 m Höhe und die Dorsale, der mitteltunesische Gebirgsrücken mit den höchsten Erhebungen (Djebel Chambi 1.544 m, Djebel Bireno 1.419 m). Die Dorsale wirkt zugleich als Klimascheide. Während nördlich in kühlen Wintern noch ausreichend Regen fällt, beginnt südlich davon das trockene, zentraltunesische Steppengebiet.
Ab der Höhe Gafsa - Gabes beginnen die Wüstensteppen und Wüsten mit den Salzseen (d.h.  Chott) Djerid, Fedjadj und Gharsa. Die Dünengebiete des Östlichen Großen Erg reichen bis in die Gegend von Douz. Östlich davon schließen sich das Bergland von Matmata und das Kalkplateau Dahar an. Das typische Wüstenklima weist heiße, trockene Sommer auf, im Winter ist es tagsüber meist angenehm warm, nach Sonnenuntergang jedoch empfindlich kalt. Temperaturunterschiede von 20 - 30° C sind möglich. Eine große Beeinträchtigung ist der Shirokko, arab. Ghibli, ein heißer Staubwind, der tagelang die Sonne verdunkeln und eine Fahrt auf Pisten unmöglich machen kann.