Reiseinformationen Marokko - Mauretanien - Tunesien

Hammamet

Sonne und Strand

Das einstige Seeräubernest - eine arabische Gründung aus dem 16. Jh. um die schon vorher existierende Festung - mit seiner noch vollständig umwallten Medina wurde schon in den 20er Jahren von Künstlern und Intellektuellen für den Fremdenverkehr entdeckt. Besonders der rumänische Millionär Sebastian, dessen einstige Villa vom Staat aufgekauft wurde und heute als Kulturzentrum dient, machte den Ort bekannt. Der Boom des heutigen Massentourismus begann zu Beginn der 60er Jahre, als die ersten Strandhotels Miramar und Fourati gebaut wurden, hübsch in eine Gartenlandschaft eingepasste, weitläufige Bungalowanlagen. Das Ortsbild wurde den Bedürfnissen der Urlauber angepasst, vor den trutzigen Mauern der Altstadt entstand ein viel größerer, moderner Ort mit 20.000 Einwohnern. Im neuen, gepflegten Geschäftszentrum gegenüber der Kasbah gibt es chice Boutiquen, Cafés und Restaurants - "man spricht deutsch". Der Feriengast findet in Hammamet reichlich Unterhaltungs- und Sportmöglichkeiten, die überfüllten Promenaden zeigen am Abend ein sonst für islamische Länder ungewöhnliches Leben. Die Avenue Habib Bourguiba ist die Flaniermeile, an der zahlreiche Restaurants und Geschäfte liegen, hier ist hektisches Treiben angesagt. Dort ist auch das Einkaufszentrum (Centre Commercial), in dem nachmittags ein Kamel mit verbundenen Augen für die Kameras der Touristen ein Schöpfrad bewegt. Schräg gegenüber liegen die vormittags geöffneten Markthallen werfen, wo noch das traditionelle Tunesien zu finden ist.

Tipps zur Stadtbesichtigung
Medina
Sehenswert ist die kleine, ummauerte Medina, die auf einer Felszunge am Meer liegt, von beiden Seiten umgeben von herrlichen Sandstränden. Zu Füßen der alten Kasbah dümpelt in einer hübschen Sandbucht ein kleiner, verträumter Fischerhafen. Bereits die Römer hatten hier einen bescheidenen Hafen namens Pupput. Leider ist ein geruhsamer Bummel durch die engen Gassen nicht möglich. Wer als Fremder über den großen Vorplatz auf eines der Stadttore zugeht, wird sofort von einem der Einheimischen mit den Worten "Für Christen verboten, heute geschlossen" usw. aufgehalten. Das entspricht natürlich nicht der Wahrheit, der Betreffende will sich lediglich als Führer anbieten, der nach einem hastigen Rundgang ein gesalzenes Trinkgeld verlangt und die Besucher überdies noch zu einem Teppichladen führt, um dort seine Provision zu verdienen. Da hilft nur energisches Abschütteln. Taschendiebstähle kommen im Umkreis der Altstadt leider vor, besonders von Kindern, die sich ausländische Münzen umwechseln lassen wollen und dann geschickt und unbemerkt Scheine aus der Geldbörse stibitzen.
Gleich zu Beginn der Medina ist die Kasbah (Sommer 8-19 Uhr, Winter 8 - 17.30 Uhr, Eintritt 1,600 TND), die zur Verteidigung des kleinen Fischerdorfes errichtet worden war. Das Eintrittsgeld kann man sich sparen, es ist nur wenig zu sehen, das Hübscheste ist der Blick von der hohen Mauer über Stadt, Bucht und Fischerhafen. Dort befindet sich ein reizendes, aber überlaufenes maurisches Café.

Um die Kasbah herum sind etliche Souvenirläden. Wer durch die engen Gassen der Wohnstraßen schlendert, kann viele schön verzierte Haustüren sehen, die zur Abwehr von bösen Geistern mit Glückssymbolen wie Fischen oder der Hand der Fatima versehen sind. In einem Haus nahe dem rückwärtigen Ausgang sind die Zimmer in ein Privatmuseum umgewandelt, in dem man vor allem traditionelle Kostüme bewundern kann. Am äußersten Ende steigen Treppenstufen zur Umfassungsmauer hoch, von dort hat man den Blick auf einen islamischen und einen alten christlichen Friedhof.
Die ehemalige Villa des Hammamet-Entdeckers Sebastian ist heute in Staatsbesitz und wird als Kulturzentrum genutzt. Im herrlichen, weitläufigen Park befindet sich ein den antiken Vorbildern nachgebautes Theater, dort findet jährlich im Juli/August das Internationale Festival von Hammamet statt. Die prachtvolle Villa ist mit kostbarem Mobiliar ausgestattet und hat ein wunderschönes Marmorschwimmbecken. Das Gelände ist häufig geschlossen, dann ist es möglich, vom Strand aus in den Park zu gelangen. Der Komplex liegt in der südwestlichen Strandzone neben dem Hotel Continental.

Yasmine Hammamet
Yasmine Hammamet ist eine neu erschlossene touristische Zone im Süden der Stadt auf 278 ha mit einer Strandlänge von 4 km, Infos unter www.yasmine.com.tn. Dort sind 39 neue Hotels entstanden mit 14.000 Betten, 80 % davon 4- und 5-Sterne-Hotels sowie Ferienhäuser und -wohnungen mit 2.000 Betten. Die neue Marina hat 740 Liegeplätze. Die Mammutanlage verschlang 140 Millionen Euro.
Das Herz des Ferienzentrums ist die neue "Altstadt", eine von acht Meter hohen Festungsmauern umschlossene Medina. Stadttore, orientalischer Basar, Minarette und Moschee sind Kopien von berühmten Bauwerken, wie die Torburg von Mahdia als Eingangstor, das Original der "Ölbaummoschee" steht in Tunis, und das "Café des Nattes" stammt aus Sidi Bou Said. Ob Gassen der Souks, Plätze oder Straßen, die Architekten ließen sich von der arabisch-islamischen Kulturgeschichte inspirieren. Sie kopierten Damaskus und Istanbul, Bagdad und Marrakech und machen die Ferienanlage zu einer Art offenem Geschichtsbuch, wie ein Puzzle aus den großen Zivilisationen der Vergangenheit zusammengesetzt. Hochzeitszeremonien im Türkischen Hammam, Kunst, Musik, Tanz und Folklore sorgen für Unterhaltung und allein zwölf Themenrestaurants mit mediterraner Küche und natürlich einheimischen Spezialitäten für das leibliche Wohl der Gäste.
Den Eingang zum integrierten Vergnügungspark "Carthage Land" bewachen Hannibals Elefanten en miniature. Ein Disney-Land, das Tunesiens Geschichte widerspiegelt. Hier lassen sich hautnah und bisweilen nass gespritzt die Schiffsreise des karthagischen Seefahrers Hanno (5. Jahrhundert vor Christus), die drei Punischen Kriege und die Welt der Göttin Tanit erleben. Im 200 Meter langen Parcours "Barbarossa" verstricken Multieffekte den Besucher in die Abenteuer der Säbel rasselnden türkischen Korsaren-Brüder Horudsch und Chaireddin, der als "Barbarossa" in die Geschichte einging und 1534 Tunis eroberte. Eintritt für Erwachsene 15 TND und Kinder 10 TND, incl. Barbarossa-Bahn. Im Park selber gibt es dann eine Wildwasserbahn und eine Dschungelbahn, in der man in Rundbooten für jeweils 9 Personen durch eine Dschungellandschaft gespült wird und man auch ordentlich nass werden kann. Ansonsten gibt es dann noch etwa 5-6 Karussells und einen Autoscooter. Der Park ist täglich von 15.00 bis 00.00 Uhr geöffnet.
Bemerkung einer Besucherin: So wird der Freizeitpark beschrieben, ich war dieses Jahr (2005) dort und habe mir diesen angeschaut und musste leider feststellen, dass der Preis von 15 Dinar Eintritt nicht angemessen ist und auch die Werbung nicht dem entspricht was vor Ort zu finden ist. Eine Achterbahn habe ich nicht gesehen. Viele Dinge darf man nur einmal fahren, die Eintrittskarte wird abgestempelt. Ich kann diesen Park nicht empfehlen, es gibt weit bessere und billigere in Tunesien.