Reiseinformationen Marokko - Mauretanien - Tunesien

Chefchaouen

Wunderschönes, maurisches Städtchen

Die weißen Häuser sind terrassenförmig an dem grünen Berghang angeordnet, überragt von den Gipfeln der Djebel Kalaa (2.050 m) und Meggou (2.123 m). Ein Besuch dieses romantischen Städtchens (35.700 Einwohner) ist sehr zu empfehlen, die schöne, gut erhaltene Medina mit ihren verwinkelten Gassen ist ein Kleinod unter den andalusisch-arabischen Städten Nordmarokkos. Von der östlich der Altstadt gelegenen Straße und dem über einen Pfad zu erklimmenden Hügel hat man einen unvergesslichen Blick auf die Stadt mit ihren weißblau gestrichenen Häusern.
Der Ort wurde 1471 von dem frommen Moulay Ali ben Raschid als Bastion gegen die Christen gegründet, die immer mehr von den Städten im Norden Besitz ergriffen. Seine Grabstätte wird als Wallfahrtsort verehrt. Viele der aus Spanien vertriebenen Mauren siedelten sich in der als heilig geltenden Stadt an, Moulay Ismail errichtete im 17. Jh. die Kasbah. Aus Hass auf die Spanier war es Christen nicht gestattet, die Stadt zu betreten, es gab jedoch eine jüdische Gemeinde, deren Handwerker schöne Lederarbeiten herstellten, für die Chefchaouen bis heute berühmt ist.

Stadtbummel in Chefchaouen

Schön ist ein Bummel durch dieses reizvolle Städtchen. Der Ort ist in den letzten Jahren äußerst liebevoll restauriert worden und nun zum beliebtesten Touristenzentrum des Nordens avanciert. Von der Place Mohammed V kommend betritt man die noch vollständig von einer Mauer umgebene Medina durch das Bab el-Ain. Vor dem Hotel Parador ist ein meist ziemlich überfüllter, bewachter Parkplatz. Zentraler Platz ist die Place Outa el-Hammam, zu dem die engen Souk-Gassen führen. Er wirkt mit seinen Blumen, den schattenspendenden Bäumen und den Straßencafés sehr andalusisch.
An der südöstlichen Ecke des Platzes ragt die eindrucksvolle, noch unter Stadtgründer Moulay Ali Ben Rachid errichtete Grande Mosquée empor. Sie besitzt ein kunstvoll verziertes achteckiges Minarett. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich der Eingang zu der von Pascha Ahmed Errifi erbauten Kasbah mit einem schönen Innenhof. In einem Teil dieser alten Festung ist ein Volkskundemuseum eingerichtet: Frauen- und Männertrachten der Region, Schmuck, Keramik, Brautsänften, gestickte Textilien, Waffen und Musikinstrumente dokumentieren arabisch-andalusische Kultur. Von der Terrasse des Museums aus kann man den Blick über die Altstadt genießen. Dort ist auch ein Archiv für arabisch-andalusische Geschichte. Die Stadt vergibt Stipendien an Kunststudenten, die in hübsch eingerichteten Zimmern in der Kasbah wohnen können.
Die Zaouia des Stadtgründers Moulay Ali Ben Rachid erhebt sich am westlichen Medinaeingang gegenüber der Hauptpost. In den Läden gibt es eine große Auswahl an heimischen Kunstgewerbeerzeugnissen, Rif-Bäuerinnen in rotweiß und grünweiß gestreiften Tüchern und großen Strohhüten verkaufen Schafskäse und Gemüse. Gute Einkaufsmöglichkeiten für schöne Lederarbeiten, neben den traditionellen Artikeln stellt man auch modische Lederbekleidung her.
Wenn man die schmalen Gassen mit den zartblau gekalkten Häusern den Berg hinan geht, kommt man zu der Quelle Ras el Ma mit einem schönen Café-Restaurant.